Hormonrausch: Meine erste Woche als Mutter

Hormonrausch: Meine erste Woche als Mutter by eat blog love

Viele Wochen war es nach der Geburt unserer Tochter hier still. Heute möchte ich euch erzählen, wie ich diese Wochen der Stille verbracht und empfunden habe. Denn zwischen bedingungsloser Liebe, körperlichen Strapazen und der plötzlichen Verantwortung liegt oftmals nur ein schmaler (Hormon)Grad.

 

Meine erste Woche als Mutter

 

Hormonrausch: Meine erste Woche als Mutter

Die erste Nacht: Luisa kam am 02.02.2017 um 21:15 zur Welt, nach einigen Checks und nachdem ich versorgt wurde, werden wir um 23 Uhr in unser Familienzimmer gerollt und starten völlig k.o., aber überglücklich in unsere erste Nacht als Familie. Mein Kreislauf versagt beim ersten Gehversuch zur Toilette, aber was will ich auch auf den Beinen. Unsere Kleine wird alle vier Stunden von den Schwestern abgeholt und durchgecheckt, um mögliche Komplikationen durch den Einsatz der Saugglocke zu überprüfen. Doch unsere Kleine erweist sich abermals als gesunde Kämpferin, der man die Stapazen der Geburt nicht anmerkt. Wir sind so wahnsinnig dankbar und stolz!

Tag 1 und 2: Die ersten beiden Tage verbringen wir im Krankenhaus mit einigen ärztlichen Checks und Besuchen unserer Familien. Alle sind völlig hin und weg von unserer Kleinen, die die wachsten blauen Augen hat, die ich je gesehen habe. Die meiste Zeit schläft sie in ihrem Beistellbett (und ich davor, um sie einfach nur verliebt zu betrachten), doch nachts braucht sie ganz viele Nähe und Kuscheleinheiten und schläft in meinem Bett. Die Angst sie zu erdrücken, nehmen mir die Schwestern augenblicklich – Mutterinstinkt.

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Tag 3: Wir verbringen den Tag mit Abschlussuntersuchungen und Luisa bekommt ihre U2, bevor wir am frühen Abend endlich nach Hause dürfen. Es ist bitterkalt draußen und die Kleine bekommt zig Lagen angezogen und wird sicher in der Babyschale verstaut, sodass sie sich nicht mehr bewegen kann. Zuhause warten bereits unsere zwei chaotischen Fellknäuele sehnsüchtigst auf unsere Rückkehr. Die neue Bewohnerin wird neugierig, aber auch skeptisch begrüßt und die folgenden Tage auf Abstand gehalten.

Tag 4: Die erste Nacht zuhause war furchtbar, denn die Kleine war sehr unruhig, die Katzen heulten vor der Schlafzimmertür, die Kriegsverletzung schmerzt, ich habe zudem immensen Muskelkater und zu allem Überfluss auch noch den Milcheinschuss, der mich samt Hormonen vollkommen überrollt hat. Gott sei Dank kommt mittags meine Hebamme und baut mich mit Ratschlägen und einigen Tipps und Handgriffen wieder auf. Den Rest erledigt am Abend die Avent Milchpumpe und ich sende ein Stoßgebet gen Himmel für diese frühzeitige Anschaffung!

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Tag 5: Die zweite Nacht zuhause war eine Steigerung von 100 % im Vergleich zur ersten. Trotz sehr durstigem Baby komme ich auf 6 Stunden Schlaf und bin immens zufrieden damit. Doch die Hormone übermannen mich abermals, denn mir wird urplötzlich klar, welche Verantwortung ich fortan trage und dass ich von nun an als Mutter (und Milchquelle) 24 Stunden Bereitschaftsdienst habe.

Tag 6: Die Nacht war wieder etwas chaotischer als die Letzte. Die körperlichen Strapazen der Geburt setzen mir zudem zu, sodass meine Hebamme beim zweiten Hausbesuch erneut ganze (Aufbau)Arbeit leistet. Luisa schläft erstmals von 17 bis 21:30. Wir nutzen die Zeit um in Ruhe zu essen, zu telefonieren, ihren Atem zu kontrollieren und zwei Folgen unserer Serie zu schauen, die wir vor ihrer Geburt bereits begonnen haben. Mich übermannen abermals die Hormone (seit wann bin ich eigentlich so eine Heulsuse?!) als ich so an mir runtersehe und mein Blick dann nach rechts auf unser schlafendes Baby schweift. Kaum zu glauben, dass sie vor ein paar Tagen noch in meiner Riesenkugel wohnte. Die Kugel ist weg und gleicht einem geplatzten Ballon. Wie hat sie da bloß reingepasst? Und wie unfassbar schön sie ist… ich schweife ab.

Tag 7: Oh wow, ist unsere Kleine wirklich schon eine Woche alt?! Zu diesem Ereignis belohnt sie uns mit einer wahrlich guten Nacht, in der sie nur ein Mal wach wird. Zudem macht sie mehrfach kurze Nickerchen und einen langen Mittagsschlaf von drei Stunden. Herrlich! Ich gehe sogar zum ersten Mal ganz alleine an die frische Luft, was sich ganz seltsam anfühlt. Eine halbe Stunde kommt mir wie eine Ewigkeit vor – klar, wenn man dieses Wunder 10 Monate jede Sekunde bei sich getragen hat.

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Witzig, eigentlich wollte ich hier meine ersten sechs Wochen als Mutter in einem Blogpost mit euch teilen, aber die erste Woche war so intensiv, dass sie einen eigenen Blogpost verdient hat.

Mittlerweile ist Luisa bereits 6 Monate alt und ich kann nur sagen, dass die Zeit wirklich wie im Fluge vergangen ist. Anfangs habe ich alle belächelt, die sagten, dass ich die Zeit genießen solle, weil sie so schnell vergeht, aber mittlerweile weiß ich ganz genau, was gemeint ist.

Eigentlich hatte ich auch einen Geburtsbericht geschrieben, doch nach langem Hin und Her habe ich mich dazu entschieden, diesen so privaten Moment doch für mich zu behalten.

Macht es fein.

Eure Sarah

 

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