Schlaflos in Berlin

Schlaflos in Berlin: Passender könnte der Titel eigentlich gar nicht sein, denn es ist vier Uhr morgens und ich kann seit Stunden nicht schlafen. Eigentlich hatte ich als Titel für diesen Blogpost eher an so etwas wie „Bei mir so“ oder „Lebenszeichen“ gedacht, aber mir schwirrt gerade so viel im Kopf herum, dass ich nicht schlafen kann, da passte „Schlaflos in Berlin“ wie die Faust aufs Auge (das sich gerad recht müd und matschig anfühlt). Zumal er sich auch eindeutig besser in die Riege der Filmtitel wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ einfügt.

Wobei der heutige Blogpost alles andere als eine Liebeskomödie behandelt. Viel mehr geht es um ein Lebenszeichen oder eine Art Zwischenbericht, wie es mir in den letzten Wochen in Freiheit so ergangen ist.

Schlaflos in Berlin

So viel vorne weg, dies ist meine erste schlaflose Nacht seit ich frei wie ein Vogel bin, denn es geht mir richtig gut. Auch, wenn mich ab und an mal leichte Panikattacken oder kleine Selbstzweifel überkommen, bereue ich meine Entscheidung gekündigt zu haben nicht eine Sekunde.

Die letzten Wochen stehe ich täglich wie selbstverständlich gemeinsam mit meinem Liebsten früh auf, um an meinem Traum vom Traumberuf Berufung zu arbeiten. Dabei habe ich bisher nicht wirklich im klassischen Sinne Bewerbungen geschrieben, sondern viel mehr Kontakte mobilisiert und gepflegt und mich weiter kräftig vernetzt und informiert.

Schlaflos in Berlin

Von einer Frage ständig hin und her gerissen: Anstellung oder Selbständigkeit? Oder sogar beides?, lehnte ich das erste zunächst so vielversprechende Angebot einer großen Firma, für die ich als Freelancer tätig werden sollte, nach reiflicher Überlegungen ab und hörte nach einem ersten persönlichen Gespräch auf mein Bauchgefühl. (Was man viel häufiger tun sollte, denn das täuscht einen bekanntlich nie, aber stattdessen folgen wir unserem Gewissen oder einer angeblichen Vernunft und tun uns damit oftmals keinen Gefallen.)

Trotz einiger Lichtblicke in Form von interessanten (Bewerbungs)gesprächen und den Anzeichen von ersten Aufträgen, waren die letzten zwei Wochen mit wenig glücklicher Fügung versehen. Da war zum Beispiel der verhasste Weg zum Arbeitsamt samt Antragstellung und Vermittlungsgespräch und anschließender Sperrzeit als Resultat meiner Kündigung. Da waren aber auch die längst fällige Steuererklärung und einiges an Schriftkram, sowie eine unvermittelte Absage nach einem positiven Bewerbungsgespräch für eine interessante Teilzeitstelle. Aber wer weiss, wozu das alles gut ist?!

Schlaflos in Berlin

Nach solchen Durststrecken und Durchhängern folgte Anfang dieser Woche nun die überraschende Wendung. Meinem Einspruch beim Arbeitsamt wurde stattgegeben und mein Restanspruch sichert zumindest für die nächsten Monate die Krankenkassenbeiträge. Ein völlig unverhoffter Auftrag segelte zu Beginn der Woche in mein Postfach, der mir die Entscheidung  -Selbständigkeit ja oder nein – kurzerhand abnimmt und nun einige Behördengänge und Formulare zur Folge hat. Und auch  eine favorisierte Zusammenarbeit scheint ins Rollen gebracht.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass dieser Kurs beibehalten wird. Ich jedenfalls segele Richtung Zuversicht und halte euch auf dem Laufenden.

Schlaflos in BerlinAch ja, auch hier im Blog wird sozusagen wieder Kurs aufgenommen und es warten einige spannende Beiträge auf euch. Was genau, wird noch nicht verraten. Nur so viel, ich arbeite fleißig an einigen vergessen geglaubten Features und gehe einem großen Mysterium auf die Spur. Spannend, was? Dran bleiben!

So, das war`s mit dem Lebenszeichen und „Schlaflos in Berlin“. Ich geh mal Kaffee machen, denn die Vögel zwitschern schon, die zwei chaotischen Fellknäule werden langsam aktiv und auch der Liebste steht gleich auf.

Müde und optimistische Grüße,

Eure Sarah

 

 

 

 

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2 Comments

  • Reply
    Kea
    26. März 2015 at 12:01

    Meine Liebe, was für ein schöner Post! Ganz ehrlich, ich finde es so wahnsinnig angenehm, so menschliches und ehrliches zu lesen in der Blogosphäre – die Welt braucht mehr Menschen wie dich! Irgendwie ist das ja doch oft so im Web, dass wir nur die Teile von uns präsentieren, die wir für „genug vorzeigbar“ halten, unsere Erfolge, unsere Endresultate, den Schweiß und die Tränen, die dahin geführt haben, behalten wir für uns. Dabei ist das Leben nunmal ein stetiger Wellengang, bergauf, bergab und wieder zurück. Ich wünsche dir weiterhin tollen Wind in den Segeln, der dich mutiges Wesen auf genau die Ufer zusteuern lässt, die dir am allerbesten gefallen! Du machst das spitze! Liebe Grüße von einer, die ebenfalls auf ihrem Floß durch den großen Lebensozean schippert :) Kea

    • Reply
      Sarah
      26. März 2015 at 12:33

      Liebe Kea,

      ich bin gerade völlig gerührt von Deinen lieben Worten und danke Dir dafür von Herzen. Bevor ich meinen Blog gestartet habe, habe ich viel darüber nachgedacht, wie viel ich von mir selbst preisgeben möchte. Beim Lesen in anderen Blogs ist mir dann aufgefallen, dass ich besonders Ehrlichkeit schätze und tatsächlich auch mal wissen möchte, mit welchen Schwierigkeiten jeder so zu kämpfen hat. Denn seien wir mal ehrlich, solche Blogs, in denen immer alles perfekt ist und alles optimal läuft sind zwar wunderschön anzusehen, lassen aber auch Neid aufkommen und schmälern manchmal ganz schön das Selbstbewusstsein. Oder geht das nur mir so?

      Liebe Grüße, Sarah

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