Die Schwangerschaft genießen… wie oft habe ich diesen Satz in den vergangenen neun Monaten gehört?! Sicherlich ein gut gemeinter Rat, aber mal ehrlich, wie genau soll das denn aussehen?! Schließlich reden wir hier von 10 Monaten, in denen unsere Hormone so ziemlich alles auf den Kopf stellen, was für uns zuvor normal war. Der Körper verändert sich, muss extremsten Bedingungen standhalten. Und auch der Kopf will nicht mehr so wie man selbst gerne würde.
Und genau in jenem Ausnahmezustand, in dem man sich in einer Schwangerschaft nun mal befindet, dreht sich die Welt einfach so weiter. Wir müssen weiterhin funktionieren, arbeiten und obendrein noch besser auf uns Acht geben und versuchen Stress zu vermeiden. Ganz zu schweigen von all den Dingen, an die man nun denken muss und die es vor der Ankunft des kleinen Wunders zu erledigen gilt. Und dann kommt da ja auch noch der Punkt, an dem eine Schwangerschaft auch körperlich einfach nur beschwerlich wird.
Ich denke, ihr wisst schon worauf ich hinaus will. Wie genau soll man also die Schwangerschaft genießen, wenn uns der Alltag sowieso schon jeden Tag viel abverlangt und nun in seinem Ablauf auch noch komplett auf den Kopf gestellt und um eine Vielzahl von Aufgaben ergänzt wird?!
Die Schwangerschaft genießen…
Richtig, das geht eigentlich erst so richtig, wenn der Mutterschutz beginnt und uns endlich Zeit bleibt, durchzuatmen und uns bewusst auf dieses neue Leben, diese unbändige Liebe, die da in einem wächst, zu fokussieren. Und genau jene Phase ist sechs Wochen lang, wenn das große Glück denn pünktlich zur Welt kommt.
Ich befinde mich jetzt seit 2,5 Wochen im Mutterschutz und muss gestehen, dass ich eigentlich erst nach Weihnachten überhaupt mal zum Durchatmen gekommen bin. Erst jetzt im Endspurt wird mir so langsam klar, was da tatsächlich in mir wächst.
Schon bald wird unser gesamtes Leben, wie wir es bisher kennen, völlig auf den Kopf gestellt und um eine unbändige Liebe bereichert, die wir bisher wohl nur erahnen können. Klar, dass sich neben der Vorfreude langsam auch ein wenig Panik breit macht, denn irgendwie fühle ich mich trotz Geburtsvorbereitungskurs und jeder Menge Ratschläge aus dem Freundes- und Bekanntenkreis nicht wirklich vorbereitet.
Ganz zu schweigen von den vielen kleinen und ein paar großen To Dos, die ich bisher fleißig vor mir hergeschoben habe: Kliniktasche packen, Elterngeldantrag ausfüllen, Steuererklärung vorbereiten, Atemübungen verinnerlichen, iTunes Playlist für die Klinik zusammenstellen, Finetuning im Babyzimmer, ein paar Gerichte für das Wochenbett vorkochen… und und und. Die Liste scheint endlos!
Höchste Zeit also die Schwangerschaft zu genießen ;)
Eure kugelrunde Sarah
2 Comments
Linda
6. Januar 2017 at 10:56Naja liebe Sarah, lass es auf dich zukommen was heißt schon ‚genießen‘?
Unter genießen empfindet wahrscheinlich jeder etwas anderes, mal ehrlich könntest du den ganzen Tag “ohne den ganz normalen Wahnsinn“ aushalten? …….. Linda
rita
6. Januar 2017 at 12:15ach du liebchen!
vorschlafen, so ein quatsch! da sind sich sogar die gelehrten mal einig. entspannungsübungen ja, vorschlafen nö!
ich hab’s ja jetzt bei meiner tochter jil erlebt. alles kommt anders. die quirlige umtriebige werdende mama ist zu der entspanntesten, stillenden baby bo genießenden mama mutiert. das hätte ihr so keiner gegeben!
nach einer grottigen schwangerschaft mit übelkeit und erbrechen bis zum schluss und dann auch noch einem vollkommen überraschenden kaiserschnitt hat sie ab tag 1 zu ihrer inneren ruhe gefunden. obwohl bo von beginn an nicht der schlafprofi war.
sie geht babyschwimmen, singt lustige lieder in der gruppe und hat ihre elterzeit verlängert weil sie es sich überhaupt nicht vorstellen kann ihn abzugeben.
wir sind der meinung: wenn man versucht sein baby so anzunehmen wie es nun mal ist, sich nicht an anderen misst und aus den guten ratschlägen nur das herausfiltert das zu der neuen kleinen familie passt, dann sind alle entspannt.
keiner kann augenringe, müdigkeit, anfängliche unsicherheit verhindern.
du wirst sarah mama, der papa wird seinen weg finden und baby wird euch so lieben wie ihr das angeht!
ich wünsche dir das du deinen mama weg findest und eure kleine familie schnell ihren persönlichen weg findet.
herzchen nach berlin
rita